Maerker - Melden Sie hier Straßenschäden und defekte Straßenbeleuchtungen

Stadtgeschichten

Angermünder Wappengeschichte

Die Umgebung der Stadt war früher reich an Wald und Wasser, daher fanden sich die askanischen Markgrafen oft auf der Burg am Mündesee zur Jagd ein.

Einmal verfolgte man einen mächtigen Hirsch über den ganzen Tag, ohne ihn erlegen zu können. Gegen Abend war er so umstellt, daß ihm nur die See als einziger Ausweg blieb und er schwamm auf die Stadt zu. Zu dieser Zeit reichte der See noch bis zur Stadtmauer, und da es ein nasses Jahr war, erstreckte sich der See sogar durch das Seetor bis in die Stadt hinein. Der Hirsch gelangte so zum Marktplatz, wo er erlegt wurde. Ein Jäger eilte zum Tor und blies vom Torturm das Halali. Das Wappen der Stadt Angermünde erinnert an dieses Ereignis.

Der Prangeresel

1713 ließ der Magistrat der Stadt Angermünde an der Ostseite des Rathauses einen hölzernen Esel aufstellen, den jeder Betrüger und Fälscher zur Strafe besteigen mußte. Der Esel ersetzte den sonst üblichen pfahlförmigen Pranger, der auch als Schandpfahl bekannt ist. Am 07.04.1851 mußte letztmalig ein Mann den Angermünder Prangeresel besteigen. Heute nach Rekonstruktion des Marktplatzes, befindet sich der hölzerne Esel wieder an historischer Stelle. Der uckermärkische Holzkünstler, Karl Rätsch, hat diesen Prangeresel nachgestaltet.

Der Hauptmann von Köpenick

In die Geschichte der Stadt gehen auch oft Personen ein, die keine direkte Beziehung zum Ort hatten, die aber in ihrem Lebenslauf in einen Zusammenhang mit der Stadt geraten sind.

So wie zum Beispiel der Schuster Wilhelm Voigt, der am 16. Oktober 1906 als „Hauptmann von Köpenick“ dem preußisch-deutschen Militarismus eine wesentliche Blamage bereitete. Voigt hatte sich den Adelsnamen August von Zander zugelegt und damit zehn Geldanweisungen nach verschiedenen Städten wie Berlin, Burg, Halle, Angermünde u.a. postlagernd versandt.  Er fuhr dann dorthin und fälschte die Anweisungen auf höhere Beträge, setzte beispielsweise vor eine 1 eine 4 und erhielt dann 41 Taler ausgezahlt. Der Erfolg machte ihn sicher und nachlässig. Zweierlei Tintennuancen führten Ende Januar 1867 dazu, dass der Postbeamte in Angermünde ihn festhalten ließ. Er wurde verhaftet. Die Staatsanwälte in Burg und Halle sandten daraufhin ihre Vorgangsakten an die Königliche Staatsanwaltschaft in Angermünde. Der Polizeiakte von Wilhelm Voigt, die im Landesarchiv Berlin vorliegt und zahlreiche Vorstrafen enthält, ist zu entnehmen, dass dieser am 13. April 1867 vom Schwurgericht Prenzlau wegen Urkundenfälschung zu 10 Jahren Zuchthaus sowie 1500 Taler Geldstrafe, ersatzweise 2 weitere Jahre Zuchthaus, verurteilt wurde.