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Friedensveranstaltung mit Angermünder Schülerinnen und Schülern

Friedensbaum auf dem Marktplatz eingeweiht

Friedensveranstaltung mit Angermünder Schülerinnen und Schülern

Angermünde, 22.03.2022

In Angermünde wurde nun zum zweiten Mal eine Friedensveranstaltung vor dem Rathaus durchgeführt, dieses Mal mit Kindern und Jugendlichen. Zusammen mit der Freien Schule Angermünde, der Schule für Ergotherapie „Regine Hildebrandt“, dem Angermünder Bildungswerk und Geflüchteten aus der Ukraine wurde für Frieden gesungen und der neue Angermünder Friedensbaum eingeweiht. Die Veranstaltung am 21.03. war für die Schülerinnen und Schüler eine Gelegenheit, sich öffentlich gegen Krieg auszusprechen und gemeinschaftlich ein Zeichen für Frieden zu setzen.

Mit bunten Luftballons, Schildern und vielen selbstgebastelten Kranichen an langen Ketten als Zeichen für den Friedenswillen kamen die Grundschulkinder der Freien Schule Angermünde zur Friedenskundgebung auf dem Marktplatz und wirkten auch selbst im Programm mit. Nach der Eröffnung durch Bürgermeister Frederik Bewer sangen die Schülerinnen und Schüler drei gemeinsame Lieder, die von einem friedlichen Miteinander, von Zusammenhalt und gesellschaftlicher Offenheit handelten.

Unter den Gästen waren auch Geflüchtete aus der Ukraine, die zurzeit in der Unterkunft des Angermünder Bildungswerks leben. Eine Gruppe ukrainischer Kinder sangen die ukrainische Nationalhymne während Bürgermeister Frederik Bewer eine Peace-Flagge hisste. Diese soll nun neben der Europaflagge sowie den Flaggen der Ukraine und der Stadt Angermünde als weiteres Friedenszeichen vor dem Rathaus hängen.

Alle Anwesenden stimmten dann in den Refrain des bekannten Liedes von John Lennon „Give Peace a Chance“ ein. Im Anschluss stellten sich alle kleinen und großen Gäste in einem Peace-Zeichen auf und hielten Blätter mit der Flagge der Ukraine und einer Friedenstaube nach oben. Diese wurden dann zusammen mit anderen selbst gebastelten Bildern und Bannern an Aufstellern um den Angermünder Friedensbaum gehängt. Der Baum soll zukünftig ein dauerhaftes Zeichen für Frieden, Toleranz und Offenheit der Stadt Angermünde sein und an einen öffentlichen Platz gepflanzt werden.

Staatliche Schulen konnten nicht dabei sein

Ursprünglich war eine Veranstaltung mit allen Schulen der Stadt Angermünde geplant. Bürgermeister Frederik Bewer stand mit den Schulleitungen der beiden Grundschulen, der Ehm Welk-Oberschule, der Freien Schule Angermünde, dem Einstein-Gymnasium und der Schule für Ergotherapie sowie dem Angermünder Bildungswerk im Austausch mit dem Ziel, eine gemeinsame Friedensveranstaltung zu organisieren. Das Programm stand fest und auch die UVG war mit im Boot, um die jüngeren Schülerinnen und Schüler der etwas weiter entfernten Gustav-Bruhn-Schule zum Marktplatz zu fahren. Doch dann wurde den staatlichen Schulen die Teilnahme nicht gestattet. Der zuständige Schulrat Michael Schönfeld sah ein Mitwirken der Schulen als rechtlich nicht möglich an.

In einem telefonischen Austausch mit dem Schulrat erläuterte Bürgermeister Frederik Bewer das gemeinsame Anliegen. „Man möchte den Kindern und Jugendlichen der Stadt den Rahmen auf dem Marktplatz bieten, um angesichts des Krieges in der Ukraine zusammen mit anderen ein Zeichen für Frieden setzen zu können“, so Bewer. Es wurde darüber hinaus ausdrücklich dargelegt, dass es sich um eine gemeinsame Veranstaltung der Stadt Angermünde mit den Schulen handele. Doch trotz aller Bemühungen legte das Schulamt fest, dass eine Teilnahme von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften „während der Unterrichtszeit an einer städtisch organisierten Demonstration nicht gestattet ist“.

Um den Kindern und Jugendlichen der beiden Grundschulen sowie der Ehm Welk-Oberschule und des Einstein-Gymnasiums dennoch eine Teilnahme zu ermöglichen, hat man sich entschieden, parallel zur Veranstaltung auf dem Marktplatz auch auf den jeweiligen Schulhöfen Friedensveranstaltungen durchzuführen. Doch auch hier wurden durch das Schulamt die Hürden für die Umsetzung eines solchen Formats so hoch gelegt, dass die Stadt Angermünde von einer Friedensveranstaltung mit allen Angermünder Schulen absah.

Bürgermeister Frederik Bewer hatte kein Verständnis für diese Entscheidungen des Schulamtes: „Ich finde es bedauerlich, dass die Vorgehensweise des Schulamtes nun in Angermünde dazu geführt hat, dass die Schülerinnen und Schulen im Rahmen ihrer freiwilligen Teilnahme nicht die Möglichkeit hatten, zu lernen, wie man in großer Gemeinschaft einer Stadt starke Zeichen setzen und zusammen ein Bewusstsein für Meinungsäußerung aber auch für Gefühle und Wünsche bilden kann. Aus Gesprächen ist mir bekannt, dass der Krieg in der Ukraine auch bei Kindern und Jugendlichen essentiell mit Sorgen um Frieden in Europa verbunden ist. Dass man mit solchen Ängsten nicht allein ist und es anderen im gleichen Alter genauso geht, sollte auch durch eine gemeinsame Friedensveranstaltung verdeutlicht werden.“