Bürgerstiftung kommt mit berührenden Dokumentarfilm nach Angermünde
Von Wurzeln, Gärtnern und anderen Früchten
Bürgerstiftung Barnim Uckermark kommt mit ihrem berührenden Dokumentarfilm nach Angermünde
Angermünde, den 06. April 2023
Vieles, was wir ganz selbstverständlich pflanzen und anbauen, kommt aus anderen Ländern: Kartoffeln und Tomaten aus Südamerika, Äpfel aus Asien, Rhabarber von den Hängen des Himalaya. Aber was ist mit den Menschen?
Im Auftrag der Bürgerstiftung Barnim Uckermark hat der Filmemacher Sebastian Eschenbach einen 70-minütigen Dokumentarfilm über Migrant*innen und ihre Gärten in der Uckermark und im Barnim gedreht. Entstanden ist ein Film über die Wurzeln, die Menschen und deren Früchte; es geht um Heimat, Verbundenheit, Verlust und was es bedeutet, ein Stückchen Land zu beackern.
Am 26. April 2023 wird dieser beeindruckende Film nun in Angermünde gezeigt.
Einige der Protagonist*innen wohnen in Angermünde und der Region. Sie nehmen aktiv am sozialen Leben der Stadt teil. Das neue Projekt der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Nordbrandenburg, „Ehrenamt vereint!“ wird sich an diesem Abend ebenfalls vorstellen. „Wir wollen über Möglichkeiten des Engagements in verschiedenen Bereichen ins Gespräch kommen. Was brauchen wir in Angermünde und der Region um das Zusammenleben der Kulturen zu unterstützen? Welche Potenziale stecken in dem multikulturellen Aspekt? Wie können Frauen sich stärken? Wie können ehrenamtliche Tätigkeiten gewürdigt werden? Wo können Begegnungsorte ähnlich dem Garten entstehen“, so Beata Naroznik von „Ehrenamt vereint!“.
Der Film gewährt einen Blick über den Gartenzaun, hinein in die Gärten derer, die zu uns gezogen oder gar zu uns geflohen sind vor dem Krieg in ihrer Heimat.
Was passiert, wenn „heimischer“ Boden auf andere, fremde Tradition und Kultur trifft. Was wird aus dem Garten? Welche Gefühle, Erinnerungen, Erlebnisse, Gerüche und Geschmäcker verbinden die Menschen aus der Ukraine, aus dem Iran, Syrien, Malta mit ihrem Stückchen Land in Brandenburg? Welche Gerichte kochen sie aus ihren Früchten? Und ist der der Garten ein verbindendes Element zwischen den Kulturen?
Der Film ist leise, beobachtend, lädt zu genauem Hinsehen ein. Die Kamera wird hier zu einem subjektiven Erkundungswerkzeug, der den Protagonist*innen Raum gibt; nichts im Film ist gestellt, nichts vorher abgesprochen. Der Garten wird zum Ort für persönliche Gespräche, einem Austausch. Ein Subtext entsteht über das Leben, in Brandenburg, heute, die neuen Bewohner*innen, die Wurzeln, die sie schlagen, uns. Der Garten als Resonanzraum; er wird zu einer Metapher.
Damit möglichst viele den Film gut verstehen können, wird Technik zur Verfügung gestellt, so dass Menschen über Kopfhörer den Film auch in den Sprachen Arabisch und Russisch hören können. Nach der Aufführung wird zu einem Publikumsgespräch mit den Macher*innen, Protagonist*innen, Bürgerstiftung und Johanniter –Unfall-Hilfe e.V. eingeladen. Das Gespräch moderiert der Hörfunk-Autor und Kulturjournalist Otto Wynen. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
Das Projekt der Bürgerstiftung Barnim Uckermark fand im Rahmen des vorjährigen Themenjahres „Lebenskunst – Kulturland Brandenburg 2022“. Kulturland Brandenburg 2022 wurde gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur, das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung sowie das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg. Mit freundlicher Unterstützung der brandenburgischen Sparkassen und der Investitionsbank des Landes Brandenburg. Das Projekt wurde weiterhin gefördert vom Lokalen Aktionsplan Demokratie Uckermark und von der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung.
Aufführung und Filmgespräch
Film „Von Wurzeln, Gärtnern und anderen Früchten“
26. April 2023, 19 Uhr
Haus Uckermark, Hoher Steinweg 17/18, 16278 Angermünde
Eintritt frei

